Mit zunehmender sportlicher Betätigung aller Altersstufen treten Weichteilverletzungen des Bewegungsapparates, hier speziell Sehnen- und Muskelverletzungen, vermehrt ins Blickfeld sportorthopädischer Aufmerksamkeit.
Anatomisch setzen die Muskeln des menschlichen Körpers über einen sehnigen Anteil an den Knochen an.
Verletzungen dieses Muskel-Sehnenkomplexes treten häufig im Rahmen von Fehl- bzw. Überbelastungen auf.
Hierbei wird unterschieden zwischen Verletzungen der Muskulatur im Sinne von kleinen Muskelfaserrissen, den etwas größeren Muskelbündelrissen und komplexen Muskelrissen.
Während Muskelfaserrisse und kleinere Muskelbündelrisse konservativ therapiert werden können, wird, speziell bei sportlich aktiven Patienten, bei ausgedehnter Schädigung eine operative Rekonstruktion empfohlen.
Kommt es aufgrund eines Traumas (z.B. im Rahmen eines Sturzes) zu einer Überbelastung einer Muskelgruppe bzw. eines speziellen Muskels, treten Verletzungen vor allem im Bereich der Sehnen auf. Oftmals sind dabei die betroffenen Sehnen bereits degenerativ vorgeschädigt.
Im Bereich der oberen Extremität (Arm) sind die häufigsten sportorthopädischen Sehnenverletzungen Schädigungen der Sehnen des Musculus biceps brachii und des Musculus triceps brachii.
Um eine postoperative Gelenksteife zu vermeiden, werden bereits frühzeitig physiotherapeutische Übungsmaßnahmen durchgeführt.
Im Bereich der unteren Extremität (Bein) spielen vor allem Verletzungen der vorderen und hinteren Oberschenkelmuskulatur sowie Schädigungen der Achillessehne sportorthopädisch eine entscheidende Rolle.
Um die muskuläre Funktion vollständig wiederherzustellen, kommen neben minimal invasiven Sehnennahttechniken vor allem Ankerrefixationstechniken zum Einsatz.
In Abhängigkeit von Patientenalter, Art und Lokalisation der Läsion, sportlicher Aktivität sowie allgemeinem Gesundheitszustand der Patienten wird individuell eine konservative oder operative Therapie empfohlen.